Ortsplanung Trimbach

Trotz schönstem Frühlingswetter konnte Ortsparteipräsident Ruedi Gugger eine stattliche Schar Mitglieder am vergangenen Samstag, 16. Mai, zur traditionellen Froburgtagung der SP Trimbach begrüssen. Die SP Trimbach lässt sich an ihren zur Tradition gewordenen Froburgtagungen alljährlich im Frühjahr über politische Anliegen orientieren und macht sich Gedanken zu wichtigen Fragen der Einwohnergemeinde Trimbach. Dieses Jahr ist es um die Revision der Ortsplanung gegangen: das Raumplanungsgesetz des Bundes ist revidiert worden, die Gemeinden müssen ihre Ortsplanungen anpassen. Am 12. Mai 2015 hat der Trimbacher Gemeinderat deshalb beschlossen, die Trimbacher Ortsplanungsrevision an die Hand zu nehmen. Nachdem sich die Fusionspläne mit Olten und weiteren Aussengemeinden, in Trimbach zwar befürwortet, insgesamt aber  in der Volksabstimmung verworfen worden sind, muss Trimbach sich auch von daher wieder Gedanken über eine eigenständige Dorfentwicklung machen.  Im Vordergrund steht, soweit waren sich die Versammelten rasch einig, eine qualitativ gute Entwicklung der Gemeinde. Die alten Wachstumserwartungen sind kein Thema mehr. Aber welche Qualitäten hat Trimbach eigentlich als Gemeinde mit der höchsten Sozialhilfequote im Kanton? Welches Ortsbild soll gefördert werden? Wie sieht es aus mit der Gewerbe- und Industriepolitik? Wie lässt sich das Interesse der Wohnbevölkerung wecken an solchen Fragen, die ganz offensichtlich grosse Bedeutung dafür haben, wie es sich in Trimbach inskünftig leben lässt? Eine Ortsplanung ist ein komplizierter und rechtlich anspruchsvoller Prozess, es besteht die Gefahr, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner sich abwenden und an der Zukunftsgestaltung der Gemeinde nicht teilnehmen.

Dass eine Ortsplanung die Zukunft einer Gemeinde tatsächlich beeinflussen kann, legte Gemeinderätin Bea Widmer-Strähl mit positiven und negativen Planungsbeispielen dar und zeigte damit, dass es sich eben auszahlt, hinzuschauen und sich einzubringen. Die Ortsplanung soll von möglichst breiten Bevölkerungskreisen getragen werden, das ist ein Kernanliegen der SP Trimbach. Sie sieht darin eine wichtige  Aufgabe für sich selber und für die anderen Ortsparteien, mit denen das Gespräch über ortsplanerische Kernanliegen gesucht werden soll.
Konkret soll nun eine Arbeitsgruppe aus Gewerbekreisen, den politischen Parteien, den Gemeindebehörden und , wenn möglich auch Quartiervertretungen und Grundeigentümern, wo es sich als sinnvoll erweist, entstehen. Damit will der Gemeinderat  die vorhandene Interessen aufnehmen,  bündeln und umzusetzen. Bis Juni 2016 soll zuerst ein neues Gemeindeleitbild entstehen. 2016/2017 folgen neue Zonenpläne, 2018 will der Gemeinderat über die Ortsplanung entscheiden, anschliessend folgen Planauflage und Einsprachenbereinigung. 2019 soll der Regierungsrat die neue Ortplanung genehmigen.

Aus Sicht der SP muss Trimbach nach der gescheiterten Fusion mit Nachbargemeinden intensiv an einem positiven Erscheinungsbild der Gemeinde arbeiten. Wichtig ist ein guter Unterhalt der Gemeindeinfrastruktur. Die Gestaltung des Strassenbildes oder ein ansprechendes Erscheinungsbild von Liegenschaften und Einrichtungen haben grossen Einfluss auf das Wohnklima in der Gemeinde. Verwahrloste Liegenschaften, das bekannte Rotlichtmilieu und die Durchmischung der Bevölkerung sind Themen, die auch mit ortsplanerischen Mitteln anzugehen sind. Es gibt in der Gemeinde sehr attraktive Wohnlagen und positive bauliche Entwicklungen, etwa die Zentrumsüberbauung Baslerstrasse, an die mit der Planungsrevision angeknüpft werden kann. Stets geht es darum, die Attraktivität der Gemeinde als Wohnort für breite Kreise zu steigern. Trimbach besitzt zwischen Passerelle und Rebberg über eigenes Land für öffentliche Bauten und Anlagen, das nicht mehr für diesen Zweck benötigt wird und relativ einfach bedürfnisgerechten Wohnzwecken zugeführt werden könnte. Attraktive Wohnlagen an zentraler Lage könnten auch an anderen Orten planerisch gefördert werden.  Die Gemeinde muss ihr eigenes Verständnis für verdichtetes Bauen ermitteln und festlegen. Das alles soll die natürliche Vorteile der Gemeinde mit einer zentralen Verkehrslage und ausgezeichneten Verkehrsverbindungen bei gleichzeitig ruhigen, schönen Wohnlagen und einer reich gegliederten natürliche Umgebung besser zum Tragen bringen.

HST/17. Mai 2015

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